Seit wir in Köln wohnen nutzen wir die Nähe unserer Wahlheimat zu den 3 Nachbarländern oft für kurze Tagesbesuche. In Bayern hatte man Österreich, die Schweiz und Tschechien ums Eck – jetzt liegen die Niederlande, Belgien und Frankreich einen Katzensprung von der Haustür entfernt :) Grund genug also, für meinen Blog eine erste regelmäßige Kategorie anzulegen: 1 Tag in… (hier Namen der Wunschstadt einfügen).
Gestern stand Rotterdam auf dem Programm, wegen der Nähe zum Meer und der Sehnsucht nach Kibbeling. Die Fahrt von Köln nach Rotterdam dauert ca. 3 Stunden, für einen Tagesausflug also eine knappe (aber ausreichende) Angelegenheit. Vor dem Stadtzentrum legten wir noch einen Abstecher an den Europoort ein, den drittgrößten Umschlaghaften der Welt (nach Shanghai und Singapur). Auf dem Weg Richtung Nordsee wurden die PKW’s dann auch deutlich weniger und wir reihten uns in eine Karawane aus Container-LKW’s ein. Irgendwann ging die Fahrt für Privatfahrzeuge leider nicht mehr weiter, und so konnten wir die Raffinerien und Kohleöfen nur von der Ferne aus beobachten. Keine schöne, aber eine sehr beeindruckende Szenerie!
Danach ging es über den ein oder anderen Umweg (“Irgendwo zwischen den ganzen Treibhäusern soll laut Navigon ein Aussichtspunkt sein!”) in ca. 30 Minuten bis zur Oude Haven Parkgarage im Stadtzentrum von Rotterdam. Parken ist in der Innenstadt laut einer unseriösen Quelle aus dem Internet am Straßenrand zwar angeblich kostenlos – aber sicherer ist die Tiefgarage und für 4,50€/3 Stunden auch bezahlbar. Der Oude Haven ist ein guter Ausgangspunkt für einen gemütlichen Rundgang durch die vielen Grachten und Gassen, man bekommt sofort einen Eindruck vom sehr modernen Stadtbild. An den Kubushäusern vorbei bis zur Witte de Withstraat im Museumskwartier sind es nur 20 Minuten zu Fuß. Das alternative und künstlerische Viertel verliert im Winter an Charme, da alle Galerien und Cafés nur hinter Glasscheiben belebt sind. Mehr zu sehen und zu hören gibt es ein paar Straßen weiter im Nieuwe und Oude Binnenweg, dem Beginn der Fußgängerzone. Hier erstrecken sich die Geschäfte vieler bekannter Marken wie Monki, Bershka, Invito & Co. zwischen Hochhäusern und Carrés.
Von den fast 600.000 Einwohnern merkt man im Stadtzentrum jedoch nicht viel – die Fußgängerzone von Amsterdam ist weitaus bunter und lebendiger. Rotterdam wird nicht umsonst “Little Manhattan” genannt – anders als in der niederländischen Hauptstadt reihen sich Wolkenkratzer an Wolkenkratzer. Die Erasmusbrücke und das bekannte Hotel New York erreicht man am besten mit dem Auto. Letzteres lohnt sich vor allem wegen dem traumhaften Blick auf die Maas (zu empfehlen bei Sonnenuntergang). Über das ursprüngliche Viertel Delfshaven, das trotz typisch holländischer Bauweise eher wie ein sozialer Brennpunkt wirkte, ging es dann wieder zurück ins Rheinland. Kibbeling haben wir wieder nicht gefunden und sind uns mittlerweile sicher, dass es eine Erfindung des Kölner Fisch- und Weihnachtsmarktes sein muss. Dafür haben wir uns noch mit Robuuste Koeken bei Albert Heijn eingedeckt!
3 Kommentare
Simone
28/01/2013 at 17:37Toller Bericht mit ganz tollen Bildern! Da hattet ihr ja ein ganz schönes Programm für einen Tag.
Übrigens Kibbeling ist keine Erfindung, den gibt es echt. :-)
Dinstags und Samstags auf dem großen Markt auf der Binnenrotte oder in jedem fritierenden Fischladen, z.B. der in der Witte de With Straat.
LG Simone
Frau Hölle
28/01/2013 at 23:11Oh nein, und durch die Witte de With Straat sind wir sogar durchgelaufen! Uns verfolgt das Pech auf der Suche nach Kibbeling… da muss ich wohl doch wieder auf den nächsten Kölner Fischmarkt warten ;)
1 Tag in... Maastricht | Frau Hölle
22/02/2013 at 0:34[…] seit Mitte Januar auf meiner Festplatte. Wir waren damals gleich am übernächsten Tag nach unserem Besuch in der Großstadt Rotterdam im beschaulichen Maastricht. Doch bevor es irgendwann wirklich Frühling wird und keiner mehr meine […]