Mit dem Wohnmobil bis zu den Lofoten – Vorbereitungen & Reiseroute

Nach Schweden mit dem Wohnmobil (2019), Norwegen mit dem Wohnmobil (2022), Schweden mit dem Auto (2023) und Norwegen mit der AIDA (2016/2024) reisen wir diesen Sommer ein weiteres Mal mit dem Wohnmobil nach Schweden und Norwegen! Diesmal haben wir uns ein weiteres Mal Kiruna/Abisko (SWE) bzw. Senja/Lofoten (NOR) als Ziel gesetzt, nachdem uns die letzten Male in Schweden eine leere Gasflasche und in Norwegen der Dauerregen einen Strich durch die Rechnung gemacht haben. Doch unser Motto beim Reisen mit dem Wohnmobil ist “Der Weg ist das Ziel”, und so werden wir die 3 Wochen Abenteuerurlaub auch auf einer ggf. kürzeren Strecke in vollen Zügen genießen.

Eigentlich wollten wir im letzten Sommerurlaub vor der Einschulung unseres großen Sohnes endlich die schon vor dem 1. Lockdown geplante Fernreise in die USA unternehmen. Die Route stand grob fest, die Flüge und der Mietwagen mussten nur noch gebucht werden – doch irgendwas in uns sagte NÖ. Zu stressig, zu teuer, zu unsicher. Danach fiel die Entscheidung auf einen reinen Strandurlaub, doch angesichts der späten Buchungsanfrage ergaben sich auch bei dieser Wahl für 7 Tage für 4 Personen All Inclusive Kosten von >5000 EUR. NÖ.

Also schauten sich mein Mann und ich eines Abends fragend an und dachten in dem Moment genau dasselbe: wir mieten uns wieder ein Wohnmobil und fahren in den ohnehin milderen (wir sind alle kein Fan von Sonne und Hitze) Norden! Gesagt, getan. Bei roadsurfer (mit denen wir 2023 bereits für ein paar Tage im Euroapark waren) war in München noch eine Van Villa für 4 Personen frei und die wurde direkt gebucht!

Reisen mit dem Wohnmobil

Als ich meinem Team beim Mittagessen im Frau Hölle Studio von unseren Plänen berichtete, schauten mich alle recht mitleidig an… “Du musst da jeden Tag kochen und abspülen? Und die Toilette entleeren? Jede Nacht einen neuen Stellplatz suchen? Und dann regnet’s vielleicht doch wieder?”

Ja! Denn genau das ist für uns der Reiz am Reisen mit dem Wohnmobil. Natürlich kann man sich vieles davon ersparen, wenn man mit dem Wohnmobil fest auf Campingplätzen steht, wo es Toiletten, Duschen und einen Stromanschluss für Schlechtwetterprogramm gibt. Aber das ist gar nicht unser Ding, denn wir lieben gerade die maximale Freiheit mit dem Wohnzimmer/Schlafzimmer/Küche auf vier Rädern!

1. Nicht zu wissen, was der nächste Tag an Entdeckungen, Erlebnissen und Erfahrungen bringt, ist das allerschönste Gefühl am Urlaub im Wohnmobil.
2. Da ich zuhause nur sehr ungerne und selten koche, ist das (minimalistische) Kochen im Wohnmobil für mich Teil des Abenteuers!
3. Beim Frühstück/Mittagessen/Abendessen jeden Tag einen anderen Ausblick zu haben ist einfach fantastisch! Wann sonst kann man sein Marmeladenbrötchen schon direkt neben einem Wasserfall, See oder Strand essen (mutterseelenalleine!)?
4. Ich liebe meine Rolle als (die meiste Zeit) Beifahrerin, Routenführerin und Stellplatzentdeckerin und gehe voll darin auf.
5. Mein Alltag mit 2 Kids und dem eigenen Unternehmen ist streng durchgetaktet und voller Pläne, Listen und To Do’s – umso mehr genieße ich die Spontaneität und Improvisation beim Reisen auf 4 Rädern.
6. Die Natur ist mein absoluter Kraft- und Erholungsort und nirgends sonst bin ich soviel in der Natur wie beim Reisen mit dem Wohnmobil.
7. Ich erlebe meine Kinder 3 Wochen lang so intensiv wie im Alltag zuhause fast nie. Ich schlafe Nacht für Nacht neben meinem großen Sohn, beobachte beide stundenlang beim Spielen im Wald, Bauen am Strand oder Entdecken der Umgebung.
8. Wir haben bisher jedesmal so viele Abenteuer erlebt (positiv und negativ), von denen wir uns im Nachhinein immer wieder gegenseitig erzählen und uns an die Reisen erinnern (vom Strandurlaub eher selten).

Ja, Reisen mit dem Wohnmobil und v.a. auch die aufwändigen Vor- und Nachbereitungen (v.a. von gemieteten Modellen) sind unheimlich strapaziös – ganz zu schweigen von 2 Kleinkindern (diesmal immerhin schon 3 und 6 und ohne zusätzlichen Hund!) auf engstem Raum. Erst muss der halbe Hausstand verpackt, eingeräumt und am Ende wieder ausgeräumt werden, die ganze Familie muss sich immer erst einmal mit dem “begrenzten Freiraum” zurecht finden und eine Stellplatzgarantie gibt es schließlich auch nicht. Erholung und Entspannung sieht für viele daher sicherlich anders aus… Doch alle oben genannten einzigartigen Vorteile überwiegen für uns beide (!) Erwachsenen einfach und darum ist und bleibt es regelmäßig unser liebster Familienurlaub.

Unsere Routenplanung

Nachdem das Ziel (Lofoten bzw. Senja) klar war, wurde die Strecke dorthin (wie immer) sehr grob geplant. Den Süden Schwedens und Norwegens kannten wir nun ja bereits aus den vorherigen Reisen, sodass ich mich bei der Planung der Route und POI (Points Of Interest) auf Mittel- und Nordschweden und in Norwegen auf Senja, Andøya und die Lofoten beschränkte. Die konkrete Route bis zum Ziel wird dann ad hoc von Tag zu Tag geplant bzw. fortgeführt, je nach Wetterlage, Fahrbereitschaft der Kinder und eigener Lust und Laune. Als Grundlage dafür hat sich dieses Vorgehen bewährt:

1. Google My Maps Karte für die Reise anlegen
2. Reiseführer (siehe unten), YouTube Videos und Reels aus dem Gebiet nach spannenden POIs screenen
3. POIs (Aussichtspunkte, Wanderrouten, Nationalparks, Cafés, Campingplätze, Strände, usw.) inkl. Symbol und Farbe in der Google My Maps Karte eintragen
4. Favoriten/Must-See’s markieren
5. Grobe Route um die Punkte festlegen
6. Auf der Reise jeden Abend die Ziele und Route(n) für den/die nächsten Tag(e) anhand der Google My Maps Karte stecken (ich habe dafür mein iPad mit dabei)

Unsere einzige, fixe Buchung im Vorfeld ist wie immer die Fährverbindung von Puttgarden nach Rødby am 3. Tag, ebenso wie die Überquerung der Öresundbrücke am selben Tag. Ab der Ankunft in Schweden steht uns alles offen.

Nachdem wir mit den Lofoten jedoch ein sehr sportliches Ziel für die Reisedauer von 3 Wochen hin und zurück haben, werden wir voraussichtlich die beiden großen Autobahnen E4 (auf dem Hinweg an der Küste entlang) und E45 (auf dem Rückweg durch das Inland) durch Schweden nutzen. Bei Abisko wollen wir über die Grenze nach Norwegen fahren und dort von Senja (nördlich) über Andøya bis zu den Lofoten fahren.

Unsere Packliste(n)

Packen ist leider jedesmal mein persönlicher Horror vor der eigentlichen Abfahrt mit dem Wohnmobil, da es unheimlich aufwändig und kräftezehrend ist. Was mir Entlastung vom “Mental Load” verschafft sind meine Packlisten, die ich seit unserer ersten Reise mit dem Wohnmobil 2019 nutze und immer wieder ein wenig anpasse (an die Jahreszeit bzw. das Alter der Kinder). Mit ihrer Hilfe fühle ich mich 1. gedanklich sicher(er) und vorbereiteter und kann 2. on-the-go im Alltag ab ca. 7 Tagen vor Abfahrt immer mal wieder etwas wegpacken.

Und so handhabe ich meine Packlisten:

1. Packliste(n) mit verschiedenen Oberthemen digital (z.B. Checklisten in iOS Notizen App) oder analog anlegen
2. Produkte des täglichen Bedarfs direkt bei der Benutzung darin festhalten (falls sie auf der Reise auch zwingend benötigt werden)
3. Oberthema nach Oberthema in Tüten oder IKEA SAMLA Boxen vorpacken
4. Am Tag der Wohnmobil-Anmietung die Tüten/Boxen nacheinander im Wohnmobil einräumen

In meinen beiden letzten Blogbeiträgen zeige ich dir beispielhaft meine verschiedenen Packlisten inkl. Produktempfehlungen, die mir sehr geholfen haben:

Schweden mit dem Wohnmobil 2019 (Ende September mit 1,5-Jährigem)
Norwegen mit dem Wohnmobil 2022 (Juli mit 1,5 und 4-Jährigem)

Was auf jeden Fall nie bei mir fehlen darf:

• Campingdecke, Kuscheldecke und Gewürztasche von roadtyping (-15% mit HOELLE15)
• Leo Leggings von Hey Honey Yoga (-10% mit FRAUHOELLE10)
• warmes Stirnband und Mützen von beanie.at (ja, auch im Sommer in Norwegen manchmal notwendig!)
• Saugnapf-Haken (praktisch für gemietete Wohnmobile)
• Kunstpflanzen
• Camping-Grill
• Fernglas

Literaturempfehlungen

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